Homogenität und Wiederholungen in einem Projekt

Mit der Homogenität werden interne Ähnlichkeiten von Dokumenten innerhalb eines Projekts gemessen. Wenn zwei ähnliche Segmente in den Dokumenten enthalten sind, simuliert memoQ, was geschehen würde, wenn die beiden Segmente in der Realität nacheinander übersetzt würden. Bei der Statistikberechnung mit aktivierter Homogenitätsoption wird jedes in memoQ verarbeitete Segment einem temporären Translation Memory hinzugefügt und zum Nachschlagen für jedes danach verarbeitete Segment verwendet, als wäre es bereits übersetzt. Für die Statistikergebnisse bedeutet dies, dass das zweite Segment in der Statistik in die Trefferkategorie 75–84 % fällt, wenn das zweite Segment 80 % Ähnlichkeit mit dem ersten aufweist.

Es entstehen realistischere Werte dadurch, dass die Translation-Memory-Vorschläge simuliert werden, die ein Übersetzer während der Bearbeitung erhält: Wenn ein Übersetzer das erste Segment übersetzt und zum zweiten Segment geht, das 80 % Ähnlichkeit mit dem ersten aufweist, erhält er auch einen 80%-Treffer.

Die Verwendung von Homogenität wird in Projekten mit mehreren übersetzbaren Dokumenten und mehreren Übersetzern in der Regel nicht empfohlen - da Sie nicht wissen können, welches der beiden Segmente zuerst übersetzt wird. Es sind beide Richtungen möglich. Die Reihenfolge, in der Dokumente verarbeitet werden, wirkt sich ebenfalls auf die Ergebnisse aus. In memoQ werden Dokumente aktuell nach ihrem Gesamtpfad in alphabetischer Reihenfolge verarbeitet.

Dasselbe gilt für Wiederholungen: Die Zahlen für Wiederholungen sind falsch, wenn Sie zuerst die Statistik für zwei oder mehrere Dokumente ermitteln und die Dokumente anschließend den Übersetzern zuweisen. Eine Wiederholung kann zuerst im ersten Dokument oder im zweiten Dokument auftreten, d. h., das zweite Vorkommen der Wiederholung wird als Wiederholung statt als neue Übersetzung gezählt.

In beiden Szenarien kann es zu Ungerechtigkeiten kommen. Dafür gibt es die folgenden Lösungsansätze:

  1. Verwenden Sie die Nach-Übersetzungsanalyse. Mithilfe dieser Funktion können Sie die Übersetzer basierend auf genauen Angaben dazu vergüten, was sie übersetzt haben und welche Treffer sie aus den Translation Memories und Korpora erhalten haben.

    Hinweis: Wenn Sie diesen Bericht verwenden, weisen Sie die Übersetzer an, dem Projekt keine eigenen TMs hinzuzufügen und zu verwenden.

  2. Extrahieren Sie die Wiederholungen in einem Vorbereitungsschritt, wenn Sie das Projekt einrichten. Übersetzen Sie die Wiederholungen dann mit dem Projekt-TM. Verwenden Sie diesen Vorbereitungsschritt, um Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung für Wiederholungen zu verhindern.

    Hinweis: Diese Methode hat keinen Einfluss auf interne Fuzzy-Matches. Deaktivieren Sie die Homogenität bei der Erstellung von Analysen für die Übersetzer.

  3. Führen Sie die Statistik für jeden Benutzer separat aus. Nachdem Sie das Projekt erstellt, die zu übersetzenden Dokumente importiert und die Benutzer den memoQ-Benutzerrollen zugewiesen haben, markieren Sie alle dem Benutzer 1 zugewiesenen Dokumente, und führen Sie die Statistik aus. Vergüten Sie den Benutzer 1 entsprechend. Markieren Sie anschließend alle dem Benutzer 2 zugewiesenen Dokumente, und führen Sie die Statistik aus. Vergüten Sie den Benutzer 2 entsprechend. Gehen Sie für alle Benutzer und Zielsprachen im Projekt so vor. Auf diese Weise werden die Homogenität und die Wiederholungstreffer pro Benutzer gezählt.