In memoQ wird jedes Segment zusammen mit seinem Kontext berücksichtigt (den Segmenten davor und danach). Beim Übersetzen werden in memoQ jedes bestätigte Segment und die ihn umgebenden Segmente automatisch im Translation Memory gespeichert. Wenn im zu übersetzenden Dokument und im Translation Memory zwei identische Segmente mit identischen umgebenden Segmenten vorhanden sind, werden die zwei Segmente als ContexTM-Treffer mit einer 101%-Trefferquote angezeigt.
ContexTM kommt automatisch zum Einsatz, wenn Sie ein Translation Memory verwenden, in dem der Kontext von Segmenten gespeichert wird. Es ist kein zusätzliches Setup erforderlich.
Wichtig: Sie entscheiden, ob Kontext in einem Translation Memory gespeichert werden soll oder nicht. Wenn Sie ein neues Translation Memory erstellen, ist das Optionsfeld Einfacher Kontext standardmäßig aktiviert. Wenn Sie im neuen TM keinen Kontext speichern möchten, deaktivieren Sie das Optionsfeld, bevor Sie im Dialogfeld Neues Translation Memory auf OK klicken. Dies kann in einem vorhandenen Translation Memory nicht geändert werden (wurde sie erst einmal aktiviert, kann die Speicherung von Kontext in memoQ nicht gestoppt werden). Sie müssen stattdessen ein neues Translation Memory erstellen. Sie können sich auch dafür entscheiden, keinen Kontext zu speichern oder doppelten Kontext zu speichern.
Achtung: Zwei Segmente mit dem gleichen Ausgangstext, aber unterschiedlichem Kontext, zählen als zwei unterschiedliche Segmente. In diesem Fall können identische Ausgangssegmente in Translation Memories vorkommen, in denen mehrere Übersetzungen für ein Ausgangssegment nicht zulässig sind. Wenn ein 101%-Treffer für ein Segment vorhanden ist, gibt es im TM nur einen 101%-Treffer, aber es sind möglicherweise auch ein oder mehrere 100%-Treffer vorhanden, wenn das gleiche Ausgangssegment im TM in unterschiedlichen Kontexten vorkommt. Wenn Sie wirklich nur einen exakten Treffer für ein Ausgangssegment in einem TM wünschen, verwenden Sie im Dialogfeld Neues Translation Memory das Optionsfeld Kein Kontext. Da kein Kontext vorhanden ist, beträgt der Treffer-Prozentsatz in diesem Fall 100 %.
Was ist der Kontext eines Segments?
In memoQ wird normalerweise der Ausgangstext aus den vorhergehenden und nachfolgenden Segmenten als Kontext verwendet. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um die vorhergehenden und nachfolgenden Sätze des aktuellen Satzes (101%-Treffer). Kontext kann in memoQ allerdings nur dann auf diese Weise gehandhabt werden, wenn das Dokument Fließtext enthält. Die Handhabung von Kontext in memoQ hängt vom Dokumentformat ab. Die bedeutendsten Fließtextformate sind Microsoft Word-Dokumente, HTML, Nur-Text-Dokumente, FrameMaker- und InDesign-Dokumente. Für Tabellen (z. B. Excel-Arbeitsmappen) und Datenstrukturen (XML-Dateien oder Software-Ressourcen) wird der Kontext anders (ID-basiert) definiert. Für Tabellen können Sie eine andere Spalte oder eine andere Zelle auswählen, die als Kontext für die jeweils zu übersetzende Zelle dienen soll. Dies kann in dem jeweiligen Dialogfeld Einstellungen für Dokumentenimport (in diesem Fall in dem für Excel) eingerichtet werden. Für XML-Dateien können Sie entweder benachbarte Elemente oder Attribute als Kontext verwenden. Dies kann in den Einstellungen für Dokumentenimport für XML-Dateien im Detail eingerichtet werden.
Siehe auch: Treffer mit doppeltem Kontext
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Verwenden von Kontext für Dokumentaktualisierungen
Sie benötigen nicht die Ausgangsdokumente, aus denen Kontext abgeleitet wurde, um einen Kontext-TM-Treffer zu erhalten (101%-Treffer für Treffer mit einfachem Kontext, 102%-Treffer für Treffer mit doppeltem Kontext). Bei Verwendung von Kontext-TM-Treffern für Dokumentaktualisierungen genügt die Verwendung des Translation Memory, in dem Kontext für das Dokumentaktualisierungsprojekt gespeichert wurde. Dies ist beispielsweise sinnvoll, wenn Sie einen aktualisierten Ausgangstext übersetzen, der sich nur in einigen Teilen vom ursprünglichen unterscheidet, und Sie die Textblöcke, an denen keine Änderungen vorgenommen wurden, nicht überprüfen möchten. Da die Ausgangssegmente und ihre Übersetzungen im Translation Memory gespeichert werden, erhalten Sie auch dann eine große Anzahl von 101%-Treffern, wenn Ihnen die früheren Ausgangsdokumente nicht vorliegen. Die Segmente mit Kontext aus der früheren Übersetzung sind 101%-Treffer, die von zwei 100%-Treffern umgeben sind. Dies ist logisch, da dem Anfang des wiederverwendeten Teils im aktuellen Dokument nicht das gleiche Segment vorausgegangen sein wird – es ist das erste Segment im wiederverwendeten Textteil. In ähnlicher Weise wird sich das Segment unterscheiden, das dem letzten Segment des wiederverwendeten Teils folgt, sodass es als 100%-Treffer gekennzeichnet wird. Zusammenfassend heißt dies: memoQ stellt Folgen von identischen Segmenten durch einen 100%-Treffer für das erste Segment in der Folge dar und dann 101%-Treffer bis zum letzten Segment in der Folge, bei dem es sich wiederum um einen 100%-Treffer handelt.
Segmente, für die die Kontext-ID und der Textfluss übereinstimmen, gelten als Treffer mit doppeltem Kontext (102 %). Treffer mit doppeltem Kontext werden im Dialogfeld Statistiken im Bereich Dokumentenbasiert vorübersetzt angezeigt. Siehe auch die TMX-Importeinstellungen für die Verwendung von Treffern mit doppeltem Kontext.
Wenn beim Vorübersetzen eines Dokuments das gleiche Segment in einem neuen Kontext vorkommt, erhalten Sie mehrere 100%-Treffer – das Segment ist das gleiche, aber ein Kontext ist nicht wahrscheinlicher als der andere. Wenn zwei Übersetzungen vorhanden sind, wird in memoQ durch ein Sternchen (*) neben dem Prozentsatz für die Vorübersetzung angegeben, dass zwei gleichermaßen gute (100%-) Treffer vorhanden sind. Dadurch sparen Sie Zeit bei der Überprüfung, und es wird auf eventuelle Mehrdeutigkeiten hingewiesen. Die Filterung und Segmentnavigation in memoQ machen die Überprüfung dieser Segmente einfach und effizient.
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Verwenden von ContexTM als Sicherung einer Übersetzung
Von anderen Funktionen abgesehen können Kontext-TM-Treffer auch als eine Art Sicherung einer Übersetzung dienen: In dem seltenen Fall, dass ein Dokument beschädigt wird und nicht exportiert werden kann, können die Segmente mithilfe der Vorübersetzung richtig wiederhergestellt werden. In memoQ werden nicht nur alle Segmente aus dem Translation Memory abgerufen, sondern diese Segmente dienen außerdem als Kontext füreinander, sodass sie als 101%-Treffer angezeigt werden. Wenn ein vorübersetztes Dokument nur aus 101%-Treffern besteht, können Sie sicher sein, dass es eine identische Kopie einer vorherigen Übersetzung ist – in diesem Fall die des beschädigten Dokuments. (Wenn zusammengefügte und geteilte Segmente vorhanden waren, könnte es einige Lücken geben, aber memoQ bietet auch eine Lösung zum Schließen dieser Lücken: TM-gesteuerte Segmentierung.)
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